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Tagebuch der Eva Schiffmann : 01.07.1925 - 31.07.1930 (Blatt 0131)

müßten ganz anders bestraft werden. So etwas kann

auch nur in der heutigen aufgeklärten Zeit vorkommen.

(Neulich hatte Ma ein Buch gesehen, das Ilse sich neulich

gekauft hat: v. Max Hodann: Bringt uns wirklich

der Klapperstorch.) Wenn man etwas wissen will, fragt

man die Mutter, die wird schon d. Nötige sagen. Passen

denn bei Euch die Lehrer auf, daß Ihr nicht so mit den

Jungen verkehrt?" Ich sagte zu allem kein Wort. Ma

weiß eben nicht, daß man anders zu seinen Kindern stehen

muß, wenn sie Vertrauen haben sollen. Ilse sagte mir,

daß Dora einmal zu Ma gesagt hat, sie könne eben

kein Vertrauen zu ihr haben.

Als Dora in Frankfurt war, kannte sie einen JJWBler,

den sie gut leiden konnte. Er war immer sehr nett zu

ihr, und sie zu ihm. Einmal waren einige

bei ihm in der Wohnung. Als sie gingen, bat er

Dora, zu bleiben. Dann nahm er sie in die Arme

und küßte sie. Sie war entsetzt u. sprach

nicht mehr mit ihm. Daran kann man

sehen, was das Benehmen ausmacht. Wenn er

anders getan hätte, hätte sie sich sicher mit

ihm angefreundet.

Der Schwarze ist jetzt immer so aufmerksam

und höflich gegen mich, wie früher Sachs.

Er ist ein ganz netter Junge.

Personen: (5)
Frida Schiffmann
Ilse Schiffmann
Dora Schiffmann
Hans Rudolf Bach
Erich Schmettow
Begriffe: (2)
Bringt uns wirklich der Klapperstorch? (Sachbuch)
Jungjüdischer Wanderbund (JJWB)
Titel:

Tagebuch der Eva Schiffmann : 01.07.1925 - 31.07.1930 (Blatt 0131)

Datierung:

1925-1930

Ort der Erstellung:
Gotha
Objekttyp:

Handschrift

Standort:

Stadtarchiv Gotha

Archivsignatur:

8.1.16 Eva Ebenstein geb. Schiffmann

Sprache:

Deutsch

Autor:
Schiffmann, Eva (* 1912-06-22 † 2003)
Zitierlink:
http://evaschiffmann.de/item/dana_cbu_00001154_tei_0131
IIIF-Manifest:
https://dana.thulb.uni-jena.de/api/iiif/presentation/v2/dana_derivate_00001951/manifest
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